Prof. Claus Vögele
Ausbildungs- und Berufsperspektiven von Gesundheitspsycholog_innen in Europa
Der Anspruch der Gesundheitspsychologie, individualisiert, bevölkerungsbezogen und versorgungsrelevant zu sein, kann nur eingelöst werden, wenn ihre Erkenntnisse von Entscheidungsträgern in der Gesellschaft wahrgenommen und umgesetzt werden. Dazu bedarf es der wissenschaftlichen Ausbildung von Gesundheitspsycholog*innen, die das Konzept des „Scientist-Practitioner“ verwirklicht. Notwendig sind aber auch Positionen und Berufsfelder, in denen gesundheitspsychologische Erkenntnisse im Rahmen von gesundheitspsychologischen Interventionen zum Einsatz kommen können. In diesem Beitrag werden Ausbildungsprogramme und berufliche Möglichkeiten aus europäischen Ländern exemplarisch beschrieben. Ziel dieser Beschreibung ist eine gesellschaftliche Standortbestimmung der Gesundheitspsychologie, um Perspektiven für zukünftige Entwicklungen aufzuzeigen.
Claus Vögele schloss 1983 sein Studium der Psychologie an der Universität Landau ab und promovierte 1988 an der Universität Hamburg in Psychologie und habilitierte sich an der Universität Marburg 1997. In den letzten 25 Jahren hatte er akademische Positionen an deutschen und britischen Universitäten inne (St. George’s Hospital Medical School, Universität London; School of Psychology, Universität Birmingham; Institut für Psychologie, Universität Marburg; Institut für Psychologie, Universität von Luton; School of Human and Life Sciences, Universität Roehampton, London), bevor er im Februar 2010 als Professor für klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie an die Universität Luxemburg wechselte.